Teamzuwachs: Lina

Der Topic Slam hat Verstärkung bekommen – ab sofort unterstützt Lina Wedemeyer als Helping Hand das Team. An dieser Stelle möchten wir sie virtuell offiziell willkommen heißen. Damit ihr euch vorstellen könnt, was Lina bei uns und sonst so alles macht, hat Moderatorin Josephine ihr ein paar Fragen gestellt:

Liebe Lina, schön, dass du unser Team verstärkst. Vielleicht magst du an dieser Stelle zunächst einmal dich vorstellen: wer bist du, was machst du, woher kommst du, wo willst du hin?

Fotografin: Anna Luisa Richter
Fotografin: Anna Luisa Richter

Mein Name ist Lina, ich bin zum Zeitpunkt 19 Jahre jung und studiere seit einem halben Jahr hier in Leipzig Gymnasiallehramt für Deutsch und Philosophie. Das wäre dann sozusagen das, wo ich irgendwann „hin will“. Ursprünglich wurde ich in Weimar geboren, bin aber in Erfurt aufgewachsen und zur Schule gegangen. Dort hatte ich 2017 meine ersten Bühnenerfahrungen.
Fun-Fact: Am Abend meines ersten Auftritts im Predigerkeller Erfurt habe ich Teamkollegen Jan Lindner kennengelernt!

 

Die Standardfrage, die Slam-Poet*innen gestellt wird, bleibt auch dir an dieser Stelle nicht erspart: Seit wann schreibst du und wie kamst du zum Poetry Slam?

Seit knapp 8 Jahren schreibe ich Gedichte, Kurzgeschichten und verschiedenste Roman-Anfänge. Letztere verwerfe ich stetig. Obwohl: seit 2007 (da war ich sieben) existieren „Linas Lustige Bauernhofgeschichten“, ein unveröffentlichter Bestseller. Der Grund, warum ich jetzt auf Poetry Slam Bühnen stehe, ist relativ leicht zu erklären: Ich wurde im Mai vor 2 Jahren von Freunden dazu gezwungen, da ich Ihnen – aus Versehen – Texte von mir im Park vorlas. Andere Auftretende des Abends veranstalten in Thüringen ähnliche Dichterwettstreite und fragten mich, wo ich mich bis jetzt versteckt hätte und ob ich an dem und dem Abend auch bei ihnen auftreten wolle. Klar. Warum nicht. So schlängelte ich mich von Bühne zu Bühne, irgendwann auch außerhalb des grünen Herzens Deutschlands. Seitdem hat es ein kleines bisschen süchtig gemacht, muss ich zugeben.

Was den Topic Slam so besonders macht: der Nervenkitzel; dass theoretisch alles schief laufen kann.

Was genau hat dich dazu bewogen, den Topic Slam zu unterstützen, was unterscheidet ihn deiner Meinung nach von anderen Poetry Slam-Veranstaltungen?

Die Idee, Teil des Topic Slam Teams zu werden, kam mir schon bei meinem ersten Besuch als Zuschauerin im September vergangenen Jahres. Im November bin ich beim Dark Slam aufgetreten und schließlich hat mich das herzliche Umfeld nicht mehr losgelassen. Man lernt alle 4 Wochen aufs Neue viele tolle Menschen kennen, abgesehen von denen, die sowieso monatlich dafür sorgen, dass alles glatt über die Bühne geht. Aus Veranstaltersicht ist das Besondere am Topic Slam: der Nervenkitzel; dass theoretisch alles schief laufen kann. Wegen des monatlichen Themenwechsels bleibt es immer spannend, nicht nur für das Publikum. Wir sind, denke ich, eine eingespielte Truppe und ich freue mich sehr auf kommende Monate, Jahre und Themen.

Damit sich alle vorstellen können, inwiefern du unser Team unterstützt: Welche Aufgaben übernimmst du als Helping Hand? 

Hauptsächlich stecke ich hinter Social Media, Gewinnspiel und Vorverkauf. Ich verteile Flyer in ganz Leipzig und am Abend bin ich natürlich auch stetige Ansprechpartnerin für Poet*innen und Gäste. Ich kann mir dabei meine Arbeitszeiten flexibel legen, das gibt mir sehr viel Freiheit. Am meisten Freude macht natürlich der Abend an sich, die Show, das tierisch Bock habende Publikum, die Spannung und, zu guter Letzt, das Allerschönste: das Beisammensitzen danach. Dafür lohnt es sich, mit dem Schreiben anzufangen.

Lina Wedemeyer als Helping Hand in Aktion beim Roulette Slam
Lina als Helping Hand in Aktion: Beim Roulette Slam assistierte sie nicht nur bei der finalen Applausabstimmung und überreichte dem Gewinner Maik Martschinkowsky den Siegerbeutel. Sie drehte auch das Roulette-Rad und errechnete sämtliche Punkte des Abends wie es ein Profi-Croupier nicht besser hätte machen können.

Zeit für Visionen: Welche Ideen möchtest du im Rahmen deiner Topic Slam-Tätigkeit umsetzen?

Das ist eine lustige Frage, die mir auch Jan als Erstes stellte, als wir über die Teamvergrößerung sprachen. Mich überforderte diese Frage, schließlich lief ja alles schon rund. Als ich in den darauffolgenden Tagen mit meinen Mitbewohnern abends Tischtennis spielen ging, klebten überall an der Wand Sticker. Also klar, Sticker! Das Design von dir, Josephine, will man definitiv an jeder Club-Toilette sehen! Zum aktuellen Zeitpunkt kann ich so viel sagen: sie werden kommen. Und sie werden überall sein.

Vervollständige die Sätze:

Am Format Poetry Slam gefällt mir am besten … 

, dass es viel mehr als ein Wettkampf zwischen Konkurrenten ist.

Schreiben ist für mich …

Befreiung und Herausforderung. Spaß, Ernst, Wut. Alles, irgendwie. Das ist ja grad das Tolle am Schreiben.

In zehn Jahren möchte ich …

(vielleicht) ein Buch veröffentlicht haben. Das ist aber noch ein Traum, kein Plan.

Hast du Lieblingskünstler*innen/ Slamtexte, die du unserem Publikum/unserer Leserschaft ans Herz legen möchtest?

Das ist eine fiese Frage und sehr schwer, kurz zu halten. „Fickt das Schweinesystem“ von Kaleb Erdmann war der erste Slamtext, den ich auf Youtube gesehen habe. Danach klappte ich meinen Computer für Stunden nicht mehr zu. Im Slam-Kontext live erlebt und kennengelernt habe ich auch einige – hier beispielhaft: Flemming Witt und seine Naturdokumentation sind ein eingespieltes Team. Wer Friedrich Herrmann nicht kennt, hat in seinem bisherigen Leben etwas falsch gemacht. Neu dabei, super krass und mir total ans Herz gewachsen: Stefanie Menschner. Puh, die Liste ist so lang. Jan Lindner, Levin Simmet, Jule Weber, Marcel Schneuer, William Laing, Bonny Lycen — allesamt wunderbare Poet*innen/ Autor*innen, die man alle mindestens einmal auf der Bühne gesehen haben muss, um in Frieden zu ruhen. Ich mag sie aber auch menschlich ganz gern. Aktuell versinke ich zu einem Glas Wein immer wieder in „Nachtschattengewächse”, halte Ausschau nach Josefine Telefon. (Und nein, liebe Leser*innen, Josephine hat mich nicht gezwungen, das zu sagen. Ihre Textsammlung ist wirklich unglaublich gut. Sie ist definitiv eine meiner Lieblingskünstler*innen. Aber sagt ihr das nicht.)

Ich fühle mich sehr geehrt und bin zugleich verlegen. Bevor das noch unangenehm für uns beide wird: Möchtest du noch etwas loswerden?

Ich weiß nicht, wie viele Bewerber ihr bis jetzt auf die Helping Hand-Stelle hattet und abgelehnt habt, (auch an euch Leser*innen:) ich werde stets mein Bestes geben und vollkommen dabei sein, aber das wisst ihr ja. Noch ein paar Dinge: Kommt beim Topic Slam vorbei, macht euch selbst einen Eindruck vom Geschehen. Sprecht mich danach an, falls ich hier in den letzten paar Zeilen etwas Unwahres erzählt haben sollte. Schreibt selbst! Sammelt Bücher von anderen Poet*innen, lest sie, … ja. Das wär’s. Danke! Kommt gut nach Hause!

Danke auch dir, liebe Lina, für deine bereitwillige Auskunft und die spannenden Einblicke, die du uns gewährt hast. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit dir!

 

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